Wer abnehmen will, der macht eine Diät. So der Volksmund.
Aber muss man das wirklich? Woher kommt dieser Begriff und was steckt dahinter? Wir gehen dem Ganzen auf dem Grund.
Der Begriff „Diät“ kommt ursprünglich aus dem Griechischen und bedeutet im übertragenen Sinne „Lebensweise“ oder „Lebensführung“. Eigentlich wurde dieser Begriff nur in Verbindung mit Kranken Menschen gebracht, also z.B. ein Diabetiker der spezielles Essen essen sollte oder bestimmte Lebensmittel nicht verzehren sollte. Das heißt eine „Diät“ sollte nicht auf 4 oder 8 Wochen ausgelegt werden sondern wirklich auf Dauer. Eine Diät aus medizinischer Sicht ist darauf ausgelegt, seine Ernährungsweise so zu ändern dass man mit einer Krankheit zurechtkommt und sein Leben Best möglichst führen kann.
Heute wird der Begriff leider oft verunglimpft. Es wird dann eine Kohl-Diät, die Brigitte-Diät, die Crash-Diät, eine Shake-Diät oder die Golo-Diät erfunden. Alles mit dem Ziel zum Abnehmen.
Der eine nimmt mit High Carb und Ausdauertraining ab, der andere mit einer hohen Eiweißzufuhr und Muskeltraining, ein anderer schwört auf ein warmes Glas Wasser vor dem Frühstück, der Nächste auf mindestens 5 Stunden Pause zwischen den Mahlzeiten und der Nächste findet Paleo am besten um Gewicht zu verlieren.
Unterm Strich arbeiten alle Diäten und Ernährungsformen mit einem Kaloriendefizit. So ist das immer. Wer sich viel bewegt und aktiv ist, aber weniger isst als dafür benötigt, nimmt unweigerlich ab. Actio gleich Reactio.
Nun gibt es aber leider Menschen die krank sind und sich nur mit einer bestimmten Ernährungsweise gut oder auch schmerzfrei fühlen.
Zum Beispiel bei Diabetes ist es wichtig seinen Blutzuckerspiegel im Griff zu haben, hier eignet sich eine Ernährungsweise mit wenig Kohlenhydraten ganz gut. Im Gegensatz dazu ist eine Ernährung mit wenig Eiweißen für Frauen mit Lipödem und/oder Lymphödem von Vorteil. Jemand der Laktoseintolant wählt eine Ernährung ohne Milch- und Milchprodukte. Bei Glutenintoleranz hingegen wird nicht gänzlich auf Kohlenhydrate verzichtet sondern nur auf Produkte mit Gluten.
Du siehst schon: jeder Mensch ist individuell und jeder hat spezielle Bedürfnisse.
Kinder bis zu einem Alter von etwa 3 Jahren wissen genau was ihr Körper braucht und greifen intuitiv auf das Nahrungsmittel zurück dass sie gerade brauchen. Ich merke das immer bei meiner Tochter wenn sie kurz vor einem Wachstumsschub ist, da isst sie sehr viel Banane, Käse und trinkt viel Milch. Klar, alles für die Knochen.
Leider verlernen Kinder das meist aufgrund von äußeren Einflüssen, nämlich die Eltern die schimpfen: Iss noch etwas Brot, Du kannst ja keinen puren Käse essen. Iss noch mehr Gemüse, Du kannst doch zum Abendessen keine Banane vertilgen.
Aber auch als erwachsener kann man diese Intuition wieder erlernen. Es ist nicht ganz einfach, aber man muss auf seinen Körper hören. Meist hat man auf etwas ganz bestimmtes Hunger und das ist dann genau das, was der Körper nun braucht. Oder auch umgedreht, zum Beispiel Schwangere entwickeln oft eine Abneigung gegen etwas das schädlich für ihr Ungeborenes ist können dann plötzlich keinen Kaffee oder Alkohol riechen, ihnen wird schlecht davon.
Mein Fazit:
Jeder hat individuelle Bedürfnisse, hör auf Deinen Körper! Wenn Dir nach veganer Ernährung ist, dann iss sie, selbst wenn Deine Mitmenschen Dich belächeln. Und wenn Du nur Fleisch grillen möchtest, ohne Beilage, dann ist das auch Deine Entscheidung, weil es gerade Dein Bedürfnis stillt. Abnehmen klappt egal mit welcher Ernährungsweise, Hauptsache das Kaloriendefizit ist vorhanden.