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Mythos #3 – Fett macht mich fett
Nur weil Fett „Fett“ heißt, landet es nicht gleich auf unserem mühsam gezüchtetem Hüftgold.
Mit 9,3 kcal pro 1 g Fett sind sie vor den anderen Makronährstoffen Kohlenhydrate und Eiweiße Spitzenreiter was die Energiebereitstellung angeht, daher ist dies auch ihre Hauptaufgabe. Fette sind essenziell für den menschlichen Körper, dass heißt sie sind lebensnotwendig, da der Körper einige von den Fettsäuren nicht selbst herstellen kann. Unter Anderem transportieren sie fettlösliche Vitamine aus unserer Nahrung im Blut und liefern die Vitamine dort ab wo sie benötigt werden. Des Weiteren sorgen sie dafür, dass unser Darm essentielle Mikronährstoffe aufnehmen und verwerten kann. Es mag unangenehm sein, es anzusprechen – aber ich tu es trotzdem – Fette machen unseren Stuhl weicher. Der ein oder andere hat bestimmt schon Mal sonntags zügig den Mittagstisch verlassen, weil die fette Entenbrust bereits „rumort“. Aber auch in unserem Unterhautfettgewebe ist Fett von Nöten, denn dort kann es gespeichert werden und dient als Isolation zum Schutz vor Körperwärmeverlust und zur Abwehr mechanischer Schäden, wenn wir uns beispielweise am Tischeck stoßen. Unser Unterhautfettgewebe ist nahezu unbegrenzt erweiterbar, deshalb ist es auch unser größtes Energiedepot im Körper. Das ist aber noch lange nicht alles, Fett dient auch als Baustein für Zellmembranen, wird zur Bildung von Hormonen und dem körpereigenen Vitamin D herangezogen und hat noch viele weitere wichtige Funktionen in unserem Körper.
Fazit: Fett ist lebensnotwendig für uns.
Wie immer sind Qualität und Quantität der ausschlaggebende Faktor. Wie auch bei den Kohlenhydraten gibt es „gute“ und „weniger gute“ Fettarten. Ich könnte jetzt groß ausholen und mit Begriffen wie Triglyzeriden oder Lipoiden kommen, aber ich möchte nicht zu tief gehen, sondern hier nur ein paar kurze Daten zu den Fettarten geben. Und damit meine ich nicht Bauchfett, Hüftfett und die altbekannten Schwiegermutterschwenker.
Gesättigte Fettsäuren
Gesättigt heißt, sie haben eine feste molekulare Struktur und lassen sich schwieriger aufbrechen, also schwieriger verdauen. Heutzutage stecken sie in fast jedem Lebensmittel und sind teils versteckt in Fleisch- und Milchprodukten (Wurst, Butter, Käse, …), Gebäck und Süßigkeiten.
Einfach ungesättige Fettsäuren – Omega-9-Fettsäuren
Ungesättigt heißt im Gegenzug, sie haben auf der Molekülebene Doppelbindungen und sind damit „flexibler“, bekömmlicher. Diese Fettsäuren haben einen gesundheitspositiven Effekt wie z.B. Senkung des gefäßungünstigen LDL-Cholesterins und Vorbeugung vorzeitiger Arterienverkalkung. Sie stecken unter Anderem in Olivenöl, Rapsöl, Mandeln und Haselnüssen deren Öle und im Vollei.
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren – Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren
Sie haben mehrere Doppelbindungen, haben deshalb bereits bei Raumtemperatur eine flüssige Konsistenz und sind damit noch leichter verdaulich. Zudem werden sie vom Körper weniger stark im Fettgewebe gespeichert. Sie stecken vor allem in Meeresfischen, Nüssen Margarine, Sonnenblumenkern-, Distel-, Soja-, Lein-, Chia- und Hanföl.
Transfette
Sie sind die leckersten und zugleich schlimmsten Fette. Sie entstehen durch starke Erhitzung von mehrfach ungesättigten Fettsäuren und sind in Produkten wie z.B. Nussnougatbrotaufstrichen, Blätterteigprodukten, Chips, Pommes, Eiscreme, Donuts und Fertiggerichten (z.B. Pizza) enthalten und schleichen sich somit heimlich in unseren Körper. Transfette können das Risiko eines Herzinfarktes und Schlaganfalls erhöhen, bedingt durch den Anstieg des Gesamtcholesterins und Gefäßverkalkungen. Leider können sie auch das Risiko für Altersdiabetes erhöhen.
Aber jetzt bloß keine Panik! Wie bereits gesagt, die Qualität und vor allem Quantität sind ausschlaggebend. Schließlich isst man nicht täglich eine ganze Packung Chips.
Unterm Strich macht wie bereits in Mythos #1 erwähnt die Summe der aufgenommenen Kalorien die Musik. Wenn man in seinem Tagesbedarf an Kalorien bleibt, landen die verspeisten Fette auch nicht gleich auf der Waage. Der Mythos ist also falsch: Fett macht NICHT gleich fett.
Wenn Du mehr über Fette wissen möchtest, darfst Du gespannt sein welche interessanten Themen wir dieses Jahr hier noch präsentieren.
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