Aktuell ist die sogenannte Low-Carb-Diät immer noch sehr im Trend. Zusammenfassung: Man isst fast keine Kohlenhydrate. Ziel: Schnell abnehmen.
Doch erstmal etwas Hintergrundwissen.
Kohlenhydrate sind einer von drei Makronährstoffen die in Nahrungsmitteln enthalten sind. Neben Kohlenhydraten gibt es noch Fette und Eiweiße. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt täglich 40 – 50 % Kohlenhydrate, 30 % Fette und die restlichen Prozente in Form von Eiweißen zu sich zu nehmen. Natürlich stecken auch noch Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe in Nahrungsmitteln, sogenannte Mikronährstoffe, mehr dazu aber ein anderes Mal.
Kohlenhydrate werden in Pflanzen durch Photosynthese aus Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasser in Verbindung mit Sonne gebildet. Unser Körper besteht aus Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasser brauchen wir zum Leben. Sonne brauchen wir ebenfalls, sie tut uns gut. Und dann heißt es plötzlich Kohlenhydrate sind schlecht für uns? Macht irgendwie keinen Sinn.
Kohlenhydrate, was ist das überhaupt?
Sie stecken in fast allen Nahrungs- und Lebensmitteln drin und sind unterteilt in einfache und komplexe Kohlenhydrate. Mit einfachen Kohlenhydraten sind überwiegend Haushaltszucker und Weißmehlprodukte gemeint, sie sind schnell verdaulich, da sie aus kurzen Molekülketten bestehen und der Körper sie leicht und schnell verwerten kann. Komplexe Kohlenhydrate sind sehr langkettige Moleküle welche schwieriger vom Körper verdaut werden können, da der Körper länger braucht um die langen Kohlenstoffketten aufzuspalten. Kurz gesagt, wir bleiben davon länger satt.
Nun zur medizinischen Erklärung: Wenn du Kohlenhydrate isst, steigt dein Blutzuckerspiegel an. Dadurch wird das körpereigene Hormon Insulin freigesetzt. Es bewirkt, dass der Zucker, genauer gesagt die Glukose, aus dem Blut in die Zellen gelangt. Gleichzeitig fördert Insulin die Bildung von Fett und hemmt dessen Abbau. Tagsüber deckt der Körper seinen Energiebedarf meist über das Essen. Nachts greift der Organismus bei Bedarf die eigenen Reserven an, um sich Energie zu holen. Und das geschieht unter anderem über den Abbau von Fetten.
Das würde auf Low Carb bezogen heißen, wenn ich keine Kohlenhydrate esse, wandelt mein Körper die Kohlenhydrate nicht in Fett um und hemmt auch nicht dessen Abbau. Jain, da steckt nur die halbe Wahrheit drin.
Denn wenn ich meine Energie nicht über Kohlenhydrate beziehe muss ich sie anderweitig beziehen. Übrig bleiben Fette und Eiweiße. Fette liefern im Gegensatz zu Kohlenhydraten die doppelte Menge Kalorien. Das heißt wenn ich dann z.B. zwei Portionen Käse ohne Brot esse anstatt eine Portion Käse mit Brot esse ich unterm Strich mehr Kalorien.
Kohlenhydrate sind eine sehr gute und wichtige Energiequelle. Wenn ich sie weglasse, muss sie ersetzt werden. Wenn ich sie aber durch hochkalorische Lebensmittel ersetzte spare ich insgesamt aber nichts mehr ein.
Unser Vorschlag – wie in jeder guten Beziehung – das gute alte Kompromiss. Tagsüber darf nach Belieben nach komplexen Kohlenhydraten gegriffen werden. Ob nun Reis, Vollkornnudeln, Vollkornbrot, Kartoffeln (nein mit nur 15 g Kohlenhydraten auf 100 g sind sie nicht böse), Obst oder Gemüse ist. Am Abend werden die Kohlenhydrate minimiert, das heißt so viel Gemüse essen wie man will! Natürlich sollten sämtliche Mahlzeiten mit Eiweißen und Fetten verspeist werden: Fisch, Fleisch, Milch- und Eiprodukte, Öle. Und natürlich immer reichlich Flüssigkeit trinken.
Zum Abendessen kanns auch gerne mal ein Eiweißbrot sein, schon probiert? Nein? Darüber liest du demnächst mehr in unserer Rezepte-Reihe.
So kann man genießen ohne zu verzichten und kommt seinem Wunschgewicht dennoch näher.
Du willst das nochmal genauer erklärt haben oder brauchst Hilfe weil du genau wissen willst wie viele Kalorien oder Kohlenhydrate du denn überhaupt täglich essen darfst oder solltest? Sprech‘ uns einfach an, wir helfen dir gern weiter.